Es geht wieder los!!!!

Nach zwei wundervollen Jahren 2015-2017 auf der Panamericana mit grandiosen Landschaften und phantastischen Menschen gehen die Planungen wieder los. Die vergangenen zwei Jahre vergingen mit nicht "blogwürdigen" Reisen nach Frankreich und Skandinavien.
Jetzt also der nächste große Traum: Mongolei und die Seidenstraße

Samstag, 7. Dezember 2019

Über die Türkei und Griechenland nach Hause...………...

Nach Überschreiten der Grenze zur Türkei begleiten mich die ersten schneebedeckten Berge. In den Nächten wird es bereits empfindlich kalt. Daher steuere ich nochmals den Süden an. Auf dem Weg nach Kappadokien suche ich in der bereits einsetzenden Dämmerung einen Übernachtungsplatz, finde einen See an dessen Ufer bereits ein Camper steht. Allerdings kann ich nicht mehr erkennen ob die Piste für den Mog zu passieren ist und fahre zurück um einen anderen Platz zu suchen. Kurz danach bekomme ich eine Nachricht von Heinz - er frägt, ob ich gerade an dem See umgekehrt hätte......
Das sind die Momente, die nicht planbar sind und natürlich fahre ich zurück. Margit und Heinz sind über Georgien in die Türkei eingereist  - und sie haben georgischen Wein dabei. Nach der Abstinenz im Iran nicht unwillkommen. Wie haben einen netten Abend zusammen und fahren am nächsten Tag gemeinsam weiter nach Kappadokien. Christine und Helge sind auch auch dem Weg dorthin. Wir treffen uns auf einem schönen Aussichtsplatz. Am nächsten Tag kommen sogar Maike und Albert, die beiden Niederländer mit dem Saurer, dazu. Unglaublich, wie sich alle wieder zusammenfinden.

Wir kochen gemeinsam und haben eine schöne gemeinsame Zeit. Ich nutze den Aufenthalt, um in der nahegelegenen Stadt den Stossdämpfer hinten links ersetzen zu lassen. Das Ersatzteil ist zum Glück dabei. Für 25€ Arbeitslohn wird das Teil eingebaut.

Bis auf Maike und Albert haben wir die gleichen Pläne - es soll nochmals an die Südküste gehen. So
fahren wir über das Taurusgebirge Richtung Side und verbringen dort noch drei warme Tage mit baden und relaxen. Über Kusadasi  und Pamukkale erreichen wir Troja. Hier stösst dann auch noch Thomas zu uns. Er hat seinen ursprünglichen Plan über Russland und die Ukraine heimzureisen wegen der Kälte aufgegeben.

Mit der Fähre über die Dardanellen und dann Einreise nach Griechenland. Beide Grenzen sind in weniger als 10 Minuten passiert. In Alexandroupolis treffen wir uns alle nochmals bevor sich unsere Wege endgültig trennen. Christine und Helge sowie Margit und Heinz wollen über den Balkan auf dem Landweg nach Norden - Thomas und ich nehmen die Fähre von Igoumenitsa nach Athen.

Diese Entscheidung sollte sich als richtig erweisen. C+H haben auf der Balkanroute über 200€ Maut bezahlt zuzüglich Diesel.. Da war die Fähre in der Nachsaison schon günstiger. In 24 Stunden sind wir entspannt in der Lagunenstadt angekommen und bei zunehmend schlechter werdendem Wetter in einem Rutsch nach Hause gefahren.

Fast neun Monate nach der Abreise und über 33000km Strecke endet das Abenteuer Zentralasien und Iran. Es war unglaublich beeindruckend, die Gastfreundschaft, Offenheit und ehrliche Freude der
Bevölkerung erleben zu dürfen. Zum Teil beschämend, weil wir uns nicht revanchieren konnten bzw. durften. Wir haben uns keinen Augenblick unsicher gefühlt und es tat gut die Region mit eigenen Augen zu bereisen. Es besteht durchaus Suchtpotential...….

Es wird kälter.....

Kappadokien - 99 Luftballons......


Der Stossdämpfer ist schnell eingebaut


Pamukkale - Baden in den Sinterterrassen leider nicht mehr gestattet

Ruinen oberhalb von Pamukkale

...zum Glück nicht mehr funktionsfähig





Montag, 18. November 2019

Auf der Seidenstraße in Usbekistan auf dem Weg über Turkmenistan in den Iran...…………


Der Grenzübertritt von Tadschikistan nach Usbekistan ist mühsam und dauert über vier Stunden. Vor einigen Tagen wurde an einem anderen Grenzübergang ein erheblicher Drogenfund gemacht. Kein Wunder, dass jetzt sehr genau kontrolliert wird. Dabei habe ich noch Glück, es bleibt bei einer oberflächlichen Kontrolle. Den Einheimischen und Russen geht es nicht so gut - alles wird ausgeräumt.

Usbekistan überzeugt mich erst einmal nicht - leider wird das mit Ausnahme der Städte auf der Seidenstraße auch so bleiben. Das Ferganatal ist total dicht besiedelt. Die Baumwollernte ist in vollem Gang. Das hat zur Folge, dass Diesel sehr schwer zu bekommen ist. Usbekistan hat ohnehin die überwiegende Zahl der Fahrzeuge auf Gasbetrieb umgestellt. Unter Normalbedingungen ist es schon schwierig Diesel zu bekommen und während der Erntezeit haben die Erntemaschinen Vorrang.
Daher habe ich in Tadschikistan nochmals alle Tanks vollgemacht und fahre auch recht sparsam.

In Taschkent muss ich eine Woche auf Marion warten. Die Stadt wurde ja weitgehend von einem Erdbeben zerstört, so dass keine historischen Gebäude mehr zu sehen sind. So bin ich dann schon froh, als Marion ankommt. Wir fahren auch gleich weiter nach Samarkand. Hier wird unsere Vorstellung der Seidenstraße erfüllt. Wir stehen ein paar hundert Meter vom Registan entfernt vor einem Hostel - schlafen aber im Mog und können von hier aus die Stadt bestens erkunden.

Wir können uns Zeit lassen, da wir bis zur Einreise nach Turkmenistan noch etwas warten müssen.
So bleiben uns für Buchara auch noch drei Tage die wir ausfüllen müssen. Wir können uns in einem Hammam durchkneten lassen. Selbstverständlich in zwei verschiedenen Gebäuden.

Chiwa, die dritte bedeutende Stadt, müssen wir leider auslassen da wir südlich von Buchara nach Turkmenistan einreisen müssen.

Der Registan in Samrkand 1001 Nacht pur


Friedhof

Bibi Xanom Moschee

Die Nekropole in Samarkand

Frischers Brot


Buchara

Baumwollberge




Turkmenistan...…..



beginnt für uns erst einmal mit Problemen. Unser Einreisevisum haben wir über eineVisaagentur in Deutschland besorgen lassen. Dazu hatte ich einen zweiten Reisepass beantragt, den mir dann Marion mit dem Visum mitgebracht hat. An der turkmenischen Grenze wurde ich dann zurückgewiesen, weil ich -logischerweise- keinen Ausreisestempel im neuen Pass hatte. Also nochmals zurück. Doch der usbekische Grenzer durfte mir keinen zusätzlichen Stempel geben. Schließlich ist der Chef der usbekischen Grenze mit mir zu den Turkmenen gefahren und hat ihnen erklärt, warum sie mich einreisen lassen müssen. Das war wohl sehr überzeugend - es hat funktioniert. Trotzdem war der Schreck erst einmal groß Nachdem der Mog dann gründlich untersucht wurde durften wir endlich einreisen. Turkmenistan haben wir nur zum Transit bereist, mit einem Abstecher zur historischen Stadt Merv. Leider ist davon nicht mehr sehr viel erhalten.




Endlich in den Iran.....


Lange war es nicht sicher ob wir tatsächlich in den Iran reisen Die politische Grosswetterlage hatte einige Fragezeichen gesetzt - und um jeden Preis wollten wir auch nicht einreisen. So sind wir sehr froh, als wir in Sarakh die Grenze zum Iran erreichen. Nachdem uns der Amtsarzt noch den Blutdruck gemessen hat, steht unserer Einreise wohl nichts mehr im Wege. 

Der erste überraschende Eindruck: die Infrastruktur ist sehr gut. Auf perfekten vierspurigen Überlandstraßen fahren wir nach Maschad.  Dort haben wir die ersten Begegnungen mit den unglaublich freundlichen und herzlichen Iranern. Wildfremde Menschen begrüßen uns mit "welcome to Iran", möchten mit uns fotografiert werden und freuen sich, dass wir ihr Land bereisen.  Das setzt sich auf der ganzen Reise fort. Wir fühlen uns sofort wohl und absolut sicher hier. Noch nie haben wir ein Land so günstig bereist. Der Liter Diesel kostet (e) 0,05€ und das hervorragende Essen in den zahlreichen Lokalen war zwar teurer als 100 Liter Diesel aber immer noch extrem preiswert. Lediglich an die Kopftuchpflicht muss sich Marion gewöhnen. Zum Glück ist es nicht mehr so heiss hier.

In Maschad, eine der heiligen Städte des Iran, besuchen wir den Holy Shrine.  Einen unglaublich großen Komplex mit Moscheen, der von Ausländern nur mit Führung besucht werden darf. Wir bekommen alles erklärt und dürfen auch fotografieren.

Nachdem wir SIM-Karten besorgt haben fahren wir am nächsten Tag nach Süden. Unser nächstes Ziel ist die Wüste Lut. Es führt eine Straße durch die Wüste nach Kerman. Wir verlasssen den Asphalt und steuern unser Tagesziel, den Snake Canyon an. Als wir dort ankommen, große Überraschung. Im Schatten eines Felsens treffen wir Thomas, einen alleinreisenden Schweizer mit seinem Iglhaut-Sprinter.Er ist in der Gegenrichtung unterwegs und gibt uns seinen Track der letzten Tage. Wir verbringen einen schönen Abend zusammen und am nächsten Tag machen wir uns in entgegengesetzter Richtung auf den Weg. Der Track von Thomas erweist sich für uns als Rettung, denn die reguläre Route ist von neuen Dünen blockiert, die wir auch nicht umfahren können. Da wir alleine unterwegs sind, können wir auch nicht zu viel riskieren. Also fahren erst einmal zurück und dann auf den Spuren von Thomas durch die Lut. Diese Tage sind ein einmaliges Erlebnis. Wüste pur - Einsamkeit und immer noch grandiosere Landschaften mit phantastischen Sternennächten.

Über Kerman erreichen wir Shiraz, dort übernachten wir zentrumsnah auf einem Parkplatz, essen sehr gut in einem Restaurant am Vakilplatz und legen einen ausgedehnten Besichtigungstag ein.

Danach geht es über Persepolis nach Yazd. Hier treffen wir Thomas wieder, der zwischenzeitlich ganz im Süden auf der Insel Queshm war. Das war für uns zeitlich nicht drin. Gemeinsam fahren wir weiter zu den Dünen von Vazareh und dem Salzsee. Hier trennen wir uns von Thomas - er will nochmals in die Lut.

Wir steuern Isfahan an, übernachten im Hotel Abbasi und geniessen Isfahan. Nachdem wir ausgiebig eingekauft haben  steuern wir noch die Wüste Kavir an. Allerdings ist die Enttäuschung gross, als wir die von Menschen übersäte Hauptdüne und die vielen Fahrzeuge sehen, die durch die Dünenlandschaft brettern. Wüsteneinsamkeit ist anders.

Die Zeit verfliegt - im Nu sind 4 1/2 Wochen vorbei und Marion fliegt von Teheran zurück nach München. Nachdem wir uns verabschiedet haben fahre ich zügig in Richtung türkische Grenze.
Im Norden ist es deutlich kälter und die Heizung kommt täglich zum Einsatz.

Der Grenzübertritt ist noch langwierig. Zuerst muss ich den billigen Irandiesel versteuern, dann  gibt's noch Systemprobleme und nachüber drei Stunden werde ich an der türkischen Grenze mit einem Tee willkommen geheissen.

Der Iran hat alles was wir uns vorgestellt haben übererfüllt. Tolle Landschaften, schöne Städte und an Herzlichkeit nicht zu überbietende Menschen - all dies wird uns lange in Gedanken bleiben.

Bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Entwicklung um die Proteste gegen die Benzinpreiserhöhung
nicht aus dem Ruder läuft.
Holy Shrine in Mashad

Karawanserei

Eintritt zur Wüste Lut


















Im Teehaus

Moschee in Shiraz


Persepolis

Typischer Windturm

Moschee in Yazd

und wieder Windtürme

Iraner unglaublich nett - nur nicht auf der Straße


Übernachtung mit Thomas vor einer Karawanserei

Am Salzsee

In den Dünen von Varzareh




Isfahan



















Carwash nach dem Salzsee

Aufräumarbeiten nachdem sich 5 l Kühlflüssigkeit im Heckstauraum verselbständigt haben

Auf dem Weg nach Täbris

ich kann's immer noch nicht lesen